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Dienstag, 19 März, 2024

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Manchmal lebt man in einer Stadt und weiß ihre Schönheit gar nicht zu würdigen. Mir ging es schon oft so und erst, wenn man woanders hin zieht, vermisst man plötzlich die Vorteile des letzten Wohnortes. In Göttingen ist alles herrlich nah beinander und Hannover sieht man es am Kröpcke nicht an, aber die Stadt ist herrlich grün und hat tolle, märchenhafte Ecken. Deswegen will ich diesen Fehler nicht noch einmal machen. Die letzten Jahre habe ich zwischen Bremen und Oldenburg gelebt. Da konnte man nicht wirklich viel sehen, aber zumindest gab es genug Platz für Fahrradtouren bei dem seltenen guten Wetter in der Region nahe Ostfriesland.

In Oldenburg wird man auf die ein oder andere Kaserne treffen. Viele von ihnen werden allerdings heute nicht mehr militärisch genutzt. In der Donnerschwer sind dort kürzlich Wohnungen entstanden. Diese ehemalige Kaserne auf dem Foto steht am Pferdemarkt und stammt aus dem Jahre 1883. Sie ist heute ein studentisches Wohnheim.

Nun lebe ich in Oldenburg, dem Tor zu Ostfriesland und einer Stadt, er man gar nicht zutraut, dass sich dort viele Touristen tummeln. Aber gerade Tagestouristen aus den Niederlanden kommen und oft rüber nach Deutschland. andersrum ist aber auch für Touristen aus Deutschland Oldenburg eine spannende Stadt, die man in einen Tag oder im Rahmen eines Wochenendtrips gut erkunden kann.

Am Rathausplatz in Oldenburg findet sich nicht nur die Lambertikirche, sondern auch weitere faszinierende Bauten. Es lohnt sich einem Spaziergang mit Erkundungstour nicht nur tagsüber, sondern auch bei Nacht.

Ob Schokolade, Käse, Stroopwaffeln oder Hagelschlag – die Nähe zu den Niederlanden merkt man Oldenburg an. Es gibt in der Innenstadt mehrere Läden, in denen man holländische Spezialitäten kaufen kann.

Die Nähe zum Nachbarland

Ein großer Vorteil daran, in Oldenburg zu leben, ist definitiv, dass man für viele Dinge aus den Niederlanden nicht extra über die Grenze rüberfahren muss. Es gibt in der Innenstadt mehrere kleine Läden mit holländischen Spezialitäten. So kann man sich Spezialitäten wie Stroopwaffeln oder Vruchtenhagel oder den klassischen Hagelslag direkt in der Stadt kaufen. Allgemein hat Oldenburg alle Läden, die man braucht. Man muss also nicht unbedingt ins benachbarte Bremen fahren, um Kleidung oder Geschenke zu kaufen. Aber abseits der beiden Haupteinkaufsstraßen lohnt sich ein Blick in die kleinen Gassen, die nicht nur als schöne Fotomotive dienen. Dort findet man so manche kleine Boutique, Läden mit Büchern und Kaffee, Antiquariate oder auch Goldschmiedemeister. Man möchte ja nicht verreisen, um in den immer gleichen Läden einzukaufen.

Natürlich ist Oldenburgg zu der Jahreszeit und selbst bei jeder Wetterlage empfehlenswert. In der Stadt weiß man eben, dass man auch einen Plan B für schlechtes Wetter braucht. Aber besonders zur Weihnachtszeit ist es wirklich voll in der Innenstadt. Schuld daran ist der Lambertimarkt, der weit über die Städtegrenzen von Oldenburg bekannt ist. So kommen busweise Touristenscharen im Advent in die Stadt. Ab dem Busbahnhof gibt es sogar zu dieser Zeit Hinweisschilder an den Laternen, wo es zum Lambertimarkt geht.

Der Lambertimarkt

Über den Weihnachtsmarkt möchte ich gar nicht zu viele Worte verlieren, denn ich habe bereits einen Blogbeitrag über die schönsten Weihnachtsmärkte in Norddeutschland in Planung. Aber vielleicht einigen von euch wird der Lambertimarkt ein Begriff sein, denn er gilt als der schönste Weihnachtsmarkt in Deutschland. Da kann maximal nur noch Lübeck mithalten. In Oldenburg stimmt die Kulisse, es ist nicht zu klein, aber eben auch nicht zu groß. Rund um die namensiebende Lambertikirche und beim Schloss gibt es die größte Ansammlung von Buden. Allerdings erstreckt sich der Weihnachtsmarkt über die gesamte Innenstadt.

Wenn man doch mal nicht weiter weiß, findet man gute Hilfe in der Touristeninformation am Lappan. Dieser liegt in Bahnhofnähe und zentral in der Innenstadt. Nur wenige Meter weiter befindet sich auch der zentrale Umsteigeplatz für Busse, wenn man mit diesen in Oldenburg unterwegs ist.

Shietwetter, Kekse und Kaffee

Etwas, wofür ich Oldenburg liebe, sind die schönen und einladenden Cafés, die sich über die gesamte Stadt erstrecken. Man merkt hier die Nähe zu Ostfriesland, denn alles ist ein wenig gemütlich und kuschelig, perfekt als Rückzugsort für Dauerregen. Besonders Café Käthe und das Café Hamburg direkt an der Lamberti Kirche haben es mir für einen Kaffee bei Regen angetan. Aber auch das Veggiemaid, dass etwas außerhalb der Innenstadt liegt, kann ich sehr empfehlen. Dort bin ich seit Jahren regelmäßig vegan essen, wenn meine Mutter zu Besuch ist. Seit Jahresbeginn ist es inzwischen ein wenig anders mit dem Veggiemaid. Aus getrennten Laden und Café wurde jetzt ein Laden mit Café. Das muss man mögen. Allen anderen empfehle ich, einfach bei guten und warmen Temperaturen  zu kommen, wenn der Biergarten geöffnet hat.

Auch bei Dunkelheit lohnt sich ein Spaziergang durch das nächtliche Oldenburg. Viele Geschäfte sind auch abends noch beleuchtet wie das Wohneinrichtungsgeschäft Ullmann.

Die kleinen Details

In Oldenburg ist es wie in vielen Städten. Man findet eine Hotspots, aber es gibt viele kleine Details, die man auch gerne mal übersieht. Dazu gehören schöne Gebäude wie die Kaiserliche Post oder das Rondellrestaurant, dass allein in der Mitte eines Kreisels steht. Wer einen Blick in das Schloss werfen will, muss nicht gleich eine Führung buchen. In die Empfangshalle im spätklassizistischen Stil kommt man gratis herein und bei guten Wetter kann man dann auch gleich weiter zu den Schlossgärten. Damit ist man auch schon direkt am Rathausmarkt und der Lambertikirche mit ihrem markanten 5 Türmen. Wer eine Kirchenführung mitmachen möchte, sollte Sonntag zu 11 Uhr bei der Kirche sein, die Führung lohnt sich wirklich und ist sehr interessant. Welcher Laden für mich persönlich zwar nichts ist, aber dennoch einer meiner liebsten Läden der ganzen Stadt, ist die Kekserei, ein süßer, altmodischer Laden, dessen Name schon alles sagt.

Warum in Läden einkaufen gehen, die man in jeder Stadt findet? In Oldenburg gibt es viele Boutiquen und Läden, die man nur dort findet. Unter anderem für niederländische und ostfriesische Spezialitäten, aber auch Fachgeschäfte für Kekse und Lakritz.

Bei schlechten Wetter

Wer in Oldenburg dann doch mal so richtig mieses Wetter erwischt, der hat die Möglichkeit, zahlreiche Museen in Oldenburg zu besuchen. Wer sich für die Stadtgeschichte Oldenburgs interessiert, der ist im Stadtmuseum gut aufgehoben.  Direkt auf dem Gelände kann ich persönlich euch das Horst-Jannse-Museum empfehlen, ein Kunstmuseum rund um die Illustrationen von dem namensgebenden Künstler. er gilt als einer der bedeutensten Zeichner des 20. Jahrhunderts.

Wer es nicht so mit Museen hat, kann auch dem Botanischen Garten der Uni einen Besuch abstatten. Allgemein finde ich es immer wieder entspannend, von Grün umgeben zu sein, unabhängig von der Jahreszeit. Und die Wasserratten unter euch finden diverse Bäder in Oldenburg, das Olantis hat auch zahlreiche Saunen im Angebot. So finden sich auch genug Möglichkeiten, sich bei schlechten Wetter zu beschäftigen.

Nicht nur die Nähe zu Bremen ist von Vorteil in Oldenburg. Es gibt um Oldenburg herum zahlreiche Ausflugsziele, die man per Auto oder Fahrrad erreichen kann. Bei Westerstede beispielsweise gibt es einen großen Rhododendronpark.

Ausflüge ins Grüne

Das schöne an Oldenburg ist, dass es viele Möglichkeiten für Ausflüge mit dem Fahrrad und Auto gibt. Wem Oldenburg alleine zu klein oder langweilig ist, der findet viele schöne Möglichkeiten, die Umgebung zu erkunden. Wer gegen Mai dort in der Gegend ist, sollte definitiv den Rhododendronpark bei Westerstede besuchen. Dies ist nicht nur eine beliebte Location zum Heiraten im Frühling und Sommer. Zur Blüte erstrahlt der Park in einer Farbpracht, die seinesgleichen sucht.

Wer dann doch nicht bei guten Wetter Oldenburg verlassen will, dem kann ich den Hörgarten ans Herz legen. Ein Garten zum Hören, das klingt erst einmal kurios. Besonders mit Kindern macht es aber sehr viel Spaß und ist eine interessante Erfahrung.

Am besten besucht man einen Rhododendronpark wie zum Beispiel bei Westerstede oder in Bremen im Mai oder Juni. Ich schaue einfach immer über Geotags auf Instagram, wie weit die Blüte schon ist über aktuelle Posts, um zu sehen, wann ich dem Park einem Besuch abstatten kann.


Mit der Bahn anreisen ist oft der beste Weg, um nach Oldenburg zu kommen.

Anreise und Übernachtung

Am bequemsten finde ich persönlich, wenn man mit den Zug nach Oldenburg anreist. Sollte das gebuchte Hotel einen Parkplatz haben, kann man natürlich auch mit dem Auto anreisen. Aber wenn nicht, dann sollte man lieber auf das Auto verzichten, denn die Parkplatzlage in Oldenburg ist ohnehin schon desaströs. Einen Parkplatz finden ist kein Ding der Unmöglichkeit und bei weitem nicht so schwer wie beispielsweise in Hamburg, aber dennoch kommt einiges an Kosten auf euch zu.  An Hotels habe ich nicht wirklich konkrete Empfehlungen, da ich bislang immer Oldenburg als Tagesausflug besucht habe. Und so kann ich es euch auch sehr ans Herzlegen, beispielsweise in Bremen euer Nachtlager aufzuschlagen und von da aus mit dem Zug für einen Tag nach Oldenburg zu kommen.

Im Dezember zum Lambertimarkt gibt es jeden Abend gute Möglichkeiten, sich zu amüsieren. Außerhalb des Advents muss man eher am Wochenende unterwegs sein, in der Woche gleicht Oldenburg spätestens ab 22 Uhr oder 23 Uhr einer verschlafenen Kleinstadt.

Nachtleben

In Oldenburg ist es jetzt nicht wie auf dem Kiez und man geht auch eher nicht Limmern wie in Hannover-Linden oder wie man es auch immer in welcher Stadt nennt. In Oldenburg ist das Feiergehen eher so etwas wie ein geselliges Beisammensein mit Cocktails. Und auch hier findet man sich wieder in diversen Bars in der Innenstadt zusammen, die natürlich auch von der studentischen Szene oftmals geprägt sind.

Verbunden mit Norddeutschland

Oldenburg wirkt ein bisschen außerhalb, allerdings ist man dort gut verbunden mit dem Rest des Nordens. Nah Bremen fährt man mit dem Zug maximal 40 Minuten, in Hamburg oder Hannover ist man in 2 Stunden. Daher eignet sich meines Erachtens nach auch Orden super als ein Zwischenstopp bei einer Rundreise durch den Norden. In Ostfriesland dann ist man leider oft ohne Auto verloren. Wer es eher mag, durch Metropolen zu reisen, kann von dort aus direkt weiter nach Hamburg oder in die andere Richtung und über die Grenze nach Groningen oder Amsterdam. Wer aber lieber kleinere Städte besuchen möchte, dem empfehle ich neben Oldenburg in Norddeutschland Städte wie Stade, Lüneburg, Lübeck und Goslar. Im Grunde genommen versprühen durch die ehemalige Kleinstaatenvielfalt im Norden jede dieser Städte, insbesondere die Kleinen, die oft von Kriegsschäden verschont blieben, ihren ganz eigenen Charme und sind alle auf ihre Art und Weise anders und einzigartig.

So kann man also Oldenburg für sich allein sehen, aber ebenso als Puzzlestück in dem kleinen Kosmos der vielen einzigartigen Städte in Deutschland.

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