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Wie angel ich mir einen Fisch? Und nicht nur einen kleinen, sondern gleich den größten…?
Florida ist für mich immer ein Platz auf der Landkarte, wo ich gerne hinreise. Vor einigen Jahren habe ich sogar mal eine Zeitlang in Miami gelebt. Ein Florida Urlaub oder eine Rundreise lohnt sich einfach immer. Alleine schon wegen des Wetters.
Auf dieser Reise ging es nach Panama City Beach. Für viele vielleicht eher unbekannt, grenzt Panama City Beach an Louisiana und Alabama. Die Amerikaner sagen auch oft dazu “lower Alabama”.
Die Strände sind ein Traum. Weiße, feine Sandstrände und Türkis-blaues Wasser. Wer dort schwimmt, muss sich jedoch darüber im Klaren sein, dass er das Wasser mit vielen, kleinen und großen Fischen teilen muss.
Ganze 5 Tage war ich aufgrund einer Pressereise vor Ort und habe viel erlebt. Ich hatte drei unglaublich, tolle und lustige Mitreisende, die mir die Zeit nur noch mehr verschönert haben.
Aber hier erstmal nur eine Geschichte daraus. Andere werden folgen… 😉
Fisch / Fischen
Also Fischen ist so ziemlich das Letzte, was mir in der Regel in den Kopf kommt, wenn ich an Sport denke. Natürlich werden jetzt die Fischer laut aufschreien. Hey, keine Sorge, ich habe meine Meinung ein bisschen revidiert. Denn ich habe mir immer vorgestellt, ruhig irgendwo am Strand oder See zu sitzen und stundenlang auf einen Fisch zu warten. Da ich eh keine Fische in die Hand nehme (eklig und glitschig), kam Fischen natürlich für mich sowieso nicht in Frage.
Hochseefischen
Ok, also das am See und am Meer sitzen war vom Tisch. Es sollte auf einem Boot rausgehen und dort gefischt werden. Boote üben auf mich eher weniger Faszination aus, als bei anderen Leuten. Mein Magen spielt nicht unbedingt immer dabei mit. Doch an dem Tag schien der Wettergott es gut mit mir gemeint zu haben. Das Wasser war spiegelglatt.
4 Frauen und kein Plan
Wir 4 Frauen bekamen ein eigenes Boot mit Kapitän und Ashton (dazu bald mehr). Wir 4 hatten überhaupt keine Ahnung, was beim Fischen eigentlich so vorgeht. Wie man einen Köder befestigt oder einen Fisch herausholt. Oder überhaupt. Das Gute daran, wie saßen nicht nur faktisch in einem Boot, wir waren auch praktisch in einem Boot. Ahnung vom Fischen: 0.
Ashton war zuständig uns einzuweisen und uns zu unterstützen. Ich glaube, in seiner ganzen, jungen Laufbahn hatte er noch nie so einen Trupp Frauen betreuen müssen. Denn in der Regel hilft auf einem Boot ja jeder irgendwie mit. Und in der Regel chartern eher erfahrene Leute so ein Boot. Nun trifft der arme Kerl auf 4 deutsch/italienische Frauen die ihn mit großen Augen ansehen und sich vor kleinen Köderfischen ekeln.
4 Angeln musste Ashton vorbereiten. Erst wurden sie hineingeworfen, um Köderfische zu generieren. Die Angeln waren auch recht schnell voll mit kleinen, zappelnden Fischen. Und dann? Ja, keiner von uns traute sich so ein zappelndes Ding anzufassen und jeder rief nach “Ashton”. Also musste der arme Mann an jeder Angel die zappelten Dinger entfernen und in einen Eimer werfen. Doch das war nur der Anfang.
Von Klein bis Groß
Köderfischmenge erreicht, auf ging es ins offene, weite Meer. Nachdem Ashton uns die Angeln erklärt hatte (was eigentlich nicht weiter schwer war). Bereitete er alles vor und warf sie sogar für uns aus (wohlweislich). Wir warteten und nach 7 Minuten fragten wir ungeduldig, wann denn jetzt mal ein Fisch anbeißen würde. Nach 8 Minuten wieder. Der Kapitän, der oben saß und wahrscheinlich nur mit dem Kopf schütteln konnte, entschied sich einen neuen Spot anzufahren. Also Angeln rein und los. Neuer Spot. Vier Frauen starrten (wieder) auf das Meer und machten dumme Sprüche. Von Ruhe ist auf dem Boot war wirklich nicht die Rede. Auch ohne Prosecco und bei 40 Grad war unsere gute Laune ununterbrochen. Nicole, eine Journalistin aus der Gruppe machte den Anfang, als ihre Angel zuckelte. Hektisch rief sie nach Ashton, der natürlich gleich zur Seite stand. Leider wollte ihr Fisch nicht und verschwand in den Gefilden des Meeres.
Barracuda oder doch weißer Hai
Auf meiner Seite der Angel fing es auch an zu zucken. Wild und unaufhörlich. Panisch rief ich nach Ashton, der von einer Seite des Bootes zur anderen rannte. Er gab mir die Angel in die Hand und sagte mir, was ich machen sollte. Was sich in der Theorie ganz einfach anhörte, war es in der Praxis nicht. Die Spule, die ich entspannt aufrollen sollte, war gar nicht leicht aufzurollen. Mit rechts versuchte ich aufzurollen, mit Links hielt ich die Angel. Die mich immer weiter nach vorne zog.
Nach gefühlt einer halben Stunde (genau genommen 1,5 Minuten), waren meine Kräfte so ziemlich am Ende. Denn dieser Fisch war ein Monster. Ein weißer Hai. Eine unbändige Kraft. Ashton der versuchte mir bei meiner Angel zu helfen und zeitgleich eine andere Angel zu bedienen, die ebenfalls zuckte, war schon leicht verzweifelt. Der Kapitän, der von oben Befehle herunterrief und Angst zu haben schien, dass ich mit seiner Angel über Board gehen konnte, war auch keine Hilfe. Nicole eilte zur Hilfe und hielt mich von hinten fest, damit das Monster mich nicht in die Tiefe reißen konnte. Wir versuchten mit vereinten Kräften das Ding aus dem Meer zu fischen. Ich spulte und spulte, Ashton und Nicole halfen und da, ich konnte es sehen. Ein großer (ziemlich hässlicher Fisch) kam zum Vorschein. Ok, das Ding war definitiv groß und zu groß, als das ich es hätte allein hochziehen können. Mit vereinten Kräften zogen wir den Fisch der sich mit allen Kräften zu wehren schien, aus dem Wasser.
Der Kampf
Ashton holte eine Art (Vorsicht, wird jetzt brutal) Haken und spießte den Fisch auf. So zog er ihn ins Boot. Doch der Fisch wollte nicht aufgeben und Ashton schrie wir sollten “in Deckung gehen”. Die scharfen Zähne des Fisches wollte ich nicht in meinen Beinen haben. Oder in meinen schönen, italienischen Schuhen, die ich extra zum Fischen angezogen hatte. Also verschwanden wir hinter einer Box und ließen Ashton unseren Kampf ausführen. Endlich hatte er ihn soweit und konnte ihn in einer extra vorgesehen Box verschwinden lassen. Etwas Blut blieb jedoch zurück. Unsere Nasen kräuselten sich etwas bei dem Anblick.
Prachtexemplar
Ashton war beeindruckt (zumindest tat er so) und von oben schien der Kapitän es auch zu sein. Barracudas sind nicht selten, aber diese Größe war wohl eher nicht alltäglich. Ob das jetzt ein bisschen übertrieben war vom lieben Ashton, sei jetzt mal so dahingestellt. Die ganze Gruppe musste Lachen, denn die kleinste Frau fischte doch tatsächlich den größten Fisch. 😉
Natürlich war unsere Tour noch nicht beendet und “wir” fischten noch einige, weitere (kleine) Fische. Ashton durfte noch viel schwitzen und arbeiten. Aber… kein Fisch war so groß wie MEIN Barracuda.
Muskelkater
Fischen ist kein Sport, dachte ich. Mag sein, aber meine Arme taten dennoch Tage darauf weh. Ich musste meinen Körper und gefühlt jeden Muskel anspannen, um diese Angel zu halten und diesen großen, fetten Fisch aus dem Wasser zu ziehen.
Fazit:
Bin ich jetzt zur Anglerin konvertiert? Wohl kaum. Dieser Tag auf dem Wasser war aber einfach herrlich. Was habe ich gelacht (mehr als Ashton mit Sicherheit). Wir hatten stahlblauen Himmel, Sonnenschein, wunderbar angenehmes Wasser, leckeres Essen und eine Menge Spaß. Kann ich es empfehlen? Unbedingt!! JA!! Wenn ihr die Möglichkeit habt und in einer tollen Location seid mit ein paar coolen Leuten, macht das. Ihr werdet es nie vergessen. Natürlich sollte man nicht zu pingelig sein mit Blut und getöteten Fischen. Wer das nicht erträgt, sollte dann doch lieber darauf verzichten. Aber keine Sorge, diese Fische waren alle zum Verzehr gedacht. Also nichts verschwendet.
Komme ich auf meine Frage zurück:
Wie angel ich mir einen Fisch? Und nicht nur einen kleinen, sondern gleich den größten…?
GLÜCK, einfach nur Glück. 😉
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Panama City Beach: Panama City Beach besticht nicht nur durch seine traumhaften Sandstrände, der unglaublich vielen Tiere, die dort beherbergt werden. Besonders Schildkröten werden in Panama City Beach besonders gepflegt und geschützt. Aber auch Kulinarisch kommt man hier nicht zu kurz. Mehr dazu folgt.
1-800-PCBEACH (800-722-3224) for Panama City Beach information and assistance. Email info@visitpanamacitybeach.com.
Vielen Dank an das Tourismus Büro von Panama City Beach und an Annika für die tolle Organisation und dafür, dass ich dabei sein durfte. Und danke an meine tolle Begleitung Nicole und Katrin, die die ganze Reise noch viel lustiger gemacht haben.
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